Unsere geheimen Vorfahren – Der Fisch in uns
Vor 400 Millionen Jahren schwammen vor allem Fische in den Ozeanen und Flüssen. 40 Millionen Jahre später tauchten die ersten Amphibien an Land auf, anschließend die Reptilien. Vor 200 Millionen Jahren kamen die Säugetiere – und erst sehr viel später die Primaten.
In der Dokumentation “Unsere geheimen Vorfahren – Der Fisch in uns” zeigt Neil Shubin an fossilen Knochenmustern, aber auch mithilfe moderner Genetik, wie viel Fisch noch in uns steckt. So formt ein einziges Gen – Sonic Hedgehog – nicht nur die Flossen im Urfisch, sondern auch die menschlichen Finger und Zehen. Dieser Vorgang ist in allen Tieren ein Grundmuster. Und er wirkt überall auf die gleiche Weise: Beim Rochen, bei Hai und Huhn, bei der Maus, am Ende sogar bei uns Menschen.
Dieser Geschichtsverlauf zeigt: Jedes Reptil, jeder Vogel und jedes Säugetier stammt von den Urfischen ab. Auch jeder Mensch trägt diese Entwicklungsgeschichte in sich. Wenn man einen Fischembryo und einen menschlichen Embryo im Frühstadium vergleicht, sieht man: Sie sind beinahe identisch. Beide Embryonen haben einen Kopf, einen Rumpf, einen Schwanz und andere gleiche Merkmale. Doch dies ist eines der größten Geheimnisse der Evolution: Wie konnte sich ein Fisch mit Flossen zu einem Lebewesen mit Armen und Beinen entwickeln? Charles Darwin stellte die Theorie von Urzeitwesen auf, die übergangsweise diese Lücke füllten. Wie jedoch sollten diese Wesen ausgesehen haben? Mit Knochen, mit Flossen oder mit beidem? Eine solche Kreatur ist die entscheidende Schnittstelle zur Entwicklung der menschlichen Hand.
Der Paläontologe Neil Shubin machte sich mit einem Team auf die Suche in der kanadischen Arktis und wurde nach beinahe zehnjähriger Suche fündig: Sie fanden Fossilien von “Tiktaalik” – das bedeutet “langer Frischwasserfisch”. Dies ist das Tier, das Darwin imaginiert hatte, eine echte anatomische Mischung, halb Fisch, halb Amphibie. Mit Eigenschaften eines Fisches, wie Schuppen, Flossen und Kiemen, aber auch mit Lungen zum Atmen. Solche “Brückentiere” sind sehr wichtig, um die Geschichte der Entstehung der Arten erklären zu können. “Jedes Bindeglied, das wir finden, lässt zwei neue Lücken im Fossilienbericht entstehen und wirft neue Fragen auf”, sagt Neil Shubin.
Wie wurde der menschliche Körper zu dieser komplizierten und eigenartigen Maschine, die er heute ist? Die Antworten lassen sich bis zu hunderten von Millionen Jahren zurückverfolgen. Basierend auf dem Buch des führenden Paläontologen Neil Shubin beantwortet die dreiteilige Reihe “Unsere geheimen Vorfahren” (“Der Fisch in uns”, “Das Reptil in uns”, “Der Affe in uns”) die Frage, warum wir so sind, wie wir sind, und was uns dazu machte.
(Doku Quelle: Youtube.com)
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